Tiefe des Lernens - Was macht Lernen erfolgreich?


 

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Was ist Lernen?

Lernen bedeutet, dass man etwas weiß - etwas Neues, was man davor noch nicht gewusst hat. Für jeden Wissenserwerb, muss man vorher gelernt haben. Somit ist das Lernen nicht nur eine Tätigkeit in der Schule oder beim Studium, sondern begleitet uns unser ganzes Leben (lifelong learning).

Die Grundlage des Lernens ist eine Erkenntnis, die entweder flüchtig ist, oder langfristig verfügbar ist. Je nach Verarbeitungstiefe kann die Nachhaltigkeit verschieden ausfallen, denn setzt man sich mit den Lernstoff nicht auseinander, bleibt dieses Wissen immer etwas Fremdes und wird sich somit auch schneller verflüchtigen. Sind jedoch Emotionen im Spiel und wird der Lernstoff genau analysiert und in verschiedener Form gespeichert. Genau dieser Punkt ist so essentiell, denn beim immer wieder wiederholten Lernstoff stellt sich auf einmal das Gefühl des Erkennens ein.

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Arten des Lernens

Für das Lernen gibt es eine Unterteilung in drei Ebenen:

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1.     Faktenorientiertes Lernen:
Faktenorientiertes Lernen bedeutet das Memoiren von Tatsachen. Es wird auswendig gelernt, dabei steht noch nicht das Verstehen im Fokus, sondern einzig und allein der Wissenserwerb und die rasche Wiedergabe. Oft wird bei dieser Lernform das Gelernte wieder rasch vergessen.

 

2.     Erfahrungsorientiertes Lernen:
Erfahrungsorientiertes Lernen basiert auf der Tatsache, dass der Lernende selbst Erfahrungen durch praktische Anwendungen des Lernstoffes gesammelt hat.

 

3.     Zum tiefen Verständnis hin orientiertes Lernen:

Beim tiefen Verständnis hin orientierten Lernen, ist das Gelernte fest verankert, denn es wurden Zusammenhänge der Inhalte mit anderen Themen gefunden, ebenso wurde der Lerninhalt von verschiedenen Aspekten beleuchtet und analysiert, sodass eigene Schlüsse gezogen werden konnten  und das Wissen dadurch personalisiert wird.

 

Merkmale von zu flachen Lernen

·       Anschauen, Zuschauen, Betrachten

·       Durchlesen

·       Abschreiben

·       Glauben

·       Mitschreiben

·       Auswendiglernen

·       Fertiges unkritisch wiedergeben

·       Sich Lösungen ausarbeiten lassen

·       Wiederholungen immer nach der gleichen Methode

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Merkmal von vertiefenden Lernvorgang

·       Wichtiges notieren, markieren, kürzen

·       Aufbau erkennen (Gliederung erarbeiten)

·       Verarbeitung (Mindmap erstellen, Zusammenfassungen schreiben, Karteikarten erstellen)

·       Stoff gedanklich verarbeiten (individualisieren, Prüfen, Suchen, Bezug herstellen, eigene Fragen stellen, Argumente finden, Modelle entwerfen)

·       Lernstoff ordnen, kategorisieren, verbinden

·       Gelerntes üben, wiederholen

·       Jemanden vom Gelernten berichten

·       Sich selber testen

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Verbesserung der Konzentration:

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·       Positiver Einstieg ins Thema: Kurzüberblick, Weckung des Interesses, Bezug zu anderen schon bekannten Themen finden, praktische Beispiel erkennen.

·       Positive Grundstimmung und Neugierde auf die Lernsession

·       Gutes Zeitmanagement: Eine Grobplanung wird durch eine Tagesplanung verfeinert. Wichtig ist die Berücksichtigung einer Pufferzeit und die fixe Einplanung von Pausen. In der Lernphase soll einige Stunden störungsfrei gearbeitet werden. Störungen wirken sich negativ auf die Konzentrationsfähigkeit aus.
Die Freizeit soll gut geplant und ohne schlechten Gewissen verbracht werden

·       Pausen: In der Pause sollte man aufstehen, wenn es möglich ist den Raum lüften und auf jeden Fall etwas trinken. Die Gedanken dürfen ein wenig abschweifen.

·       Lernort wechseln: Es ist gut, wenn man sich einen fixen Arbeitsplatz eingerichtet hat, dort wo alle Lernutensilien gut erreichbar sind.
Doch manches Mal klärt ein Lernortwechsel die Gedanken. Besonders effektiv kann ein kleiner Spaziergang mit ausgewählten Lernunterlagen sein.

·       Eine gute Methode ist das Gelernte nachzuerzählen, man kann auch diese Zusammenfassung aufnehmen und dann die Aufnahme als kritischer Betrachter selbst anhören und gegeben falls korrigieren.

·       Lernjournal: Durch das Führen eines Lernjournals bekommt man einen Überblick, was, wann, gut gelungen ist. Es hilft kleine Etappenziele aufzuzeigen und damit eine Selbstbestätigung und eine Selbstreflexion erzielen.

 

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Lerntipps:

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  • Orientierung: damit etwas in unserem Gehirn gespeichert wird muss die Information über einen Reiz hinausgehen
  • Konkrete Erfahrung: Lernerfahrungen und praktische Erfahrungen verfestigen das Verständnis.
  • Verarbeitungstiefe: Je mehr man sich mit den Lernstoff auseinandersetzt, und je intensiver die Gedanken und damit die Konzentration beim Thema sind, desto besser wird man sich später daran erinnern.
  • Emotionen: Positive Emotionen unterstützen beim Lernen den Lernerfolg.
  • Aufmerksamkeit: Ist man ganz bei der Sache kommt es zu einem flow.
  • Motivation: Ein gut formuliertes Ziel und ein gut durchdachter Zeitplan helfen uns die Lerninhalte mit wohl durchdacht aufzunehmen. Wichtig dabei ist das weder Langweile auftritt noch eine Überforderung.

 

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Fazit:

Unsere Aufmerksamkeit, die Konzentration und oftmaliges Wiederholung mit verschiedenen Variationen, ermöglichen eine langanhaltende Speicherung der Lerninhalte. Je intensiver man über etwas nachdenkt, desto mehr Fakten können im Langzeitgedächtnis gespeichert werden. Oft maliges Wiederholen führt dazu, dass uns die Information bekannt vorkommt und dadurch vertraut ist, dadurch wird der Inhalt besser eingeprägt. Ebenso hilft es verschiedene Methoden anzuwenden, so dass der Lernstoff verschieden bearbeitet wird, so bilden sich neue Ideen und neue Verknüpfungen und das Wissensnetz wird dichter.

Aber es gilt auch die Aussage je oberflächlich ein Thema behandelt wird, desto weniger merkt man sich.

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