Lernen und Wiederholen - Das Vergessene nicht vergessen

Lernen und Wiederholen - Das Vergessene nicht vergessen

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Unter Vergessen versteht man den Verlust an Erinnerung.

Was wäre, wenn wir uns an alles erinnern würden? Die Antwort wäre, dass dies unser Leben sehr belasten würde, denn das Vergessen ist ein natürlicher Filter. Informationen, die wir als unwichtig einstufen, werden nicht einmal im Kurzzeitgedächtnis gespeichert.

Andere Informationen wecken nicht unser Interesse und werden auch vergessen. Man denke nur an Schlüsseln, die ich schnell einmal weglege, da ich eine andere Informationen die Aufmerksamkeit auf sich lenkte und dann suche ich die Schlüssel. Oder ich habe einen Einfall, gehe in einen anderen Raum und die Idee ist weg.

Wenn man eine Information lange Zeit nicht gebraucht hatte, sie wurde nicht abgerufen, dann wird diese auch vergessen. Hier ist von Bedeutung, wie gut die Information gespeichert wurde und wie weit unser Interesse bei der Speicherung geweckt wurde. Denn mit der Information werden auch Emotionen mitgespeichert.

Eine Information kann auch verändert werden, wenn beim Abrufen der Erinnerung neue Informationen hinzugefügt werden oder andere Informationen weggelassen werden. Diese Erinnerung wird nun als neue Erinnerung gespeichert und bei oftmaliger Wiederholung wird diese Erinnerung als original Erinnerung empfunden.

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Die Gründe

Bei manchen Informationen müssen wir nicht lange nachdenken, die wissen wir sofort, andere Informationen versuchen wir uns zu merken, aber es klappt nicht. Was sind die Gründe für diesen Unterschied? Der häufigste Grund liegt an der Speicherung der Information.

1.     Wir sind unaufmerksam und nicht konzentriert.

2.     Etwas anderes hat unsere Aufmerksamkeit mehr beansprucht.

3.     Eine Blockade hindert das Aufnehmen neuer Information.

4.     Wir wollen gar nicht diese Information, aber es muss sein.

5.     Die Information hat für uns keine Bedeutung, wir können sie mit nichts verbinden.

6.     Zu viele Informationen auf einmal hindern das Memorieren.

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Das griechische Wort Mnemosyne bedeutet Gedächtnis. Memoria ist das lateinische Wort für Gedächtnis

Das Wort Mnemosyne hat in der griechischen Mythologie zwei Bedeutungen. Einmal ist es die Gestalt einer griechischen Göttin und die zweite Bedeutung ist der Name eines Flusses in die Unterwelt, der die Erinnerung herbeiführt . Die Göttin Mnemosyne gehört zu den Titanen und ist die Göttin der Erinnerung und die Mutter der Musen.


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Memorieren erfolgt in 3 Stufen

1.     Einprägen / speichern

2.     Repetieren / festigen

3.     Rekonstruieren / abrufen

 

Einprägen / speichern:

Dieser Schritt ist sehr wichtig, denn die häufigsten Fehler passieren beim Einprägen und dann ist die Information nicht richtig gespeichert. Deshalb muss dieser Schritt sorgfältig erfolgen.

 

 

Repetieren / festigen

Um einen guten Lernerfolg zu erzielen ist es wichtig die Informationen zu wiederholen. Die erste Wiederholung sollte gleich nach dem Lernvorgang erfolgen. Dann sollte eine Pause eingelegt werden. In der Pause kann man verschiedene Tätigkeiten machen: zum Beispiel Sport oder Kochen oder im Garten etwas pflegen, zeichnen, schlafen ……….

 In dieser Pause bemerken wir oft, dass das Gelernte noch in unseren Kopf herumschwirrt. Auf einmal treten Fragen auf, die man noch einmal nachlesen will oder Unsicherheiten. Um das Gedächtnis zu entlasten wäre es gut sich kurz die Gedanken zu notieren und in der nächsten Lernphase die Fragen zu beantworten.

Am Abend vor dem Schlafen gehen sollte man noch einmal das gelernte Wiederholen.

Am nächsten Tag notiert man sich Schlüsselwörter, das sind wichtige Begriffe auf Karteikarten oder einer Mindmap.

Bei jeder Wiederholung sollten zwei Einheiten erfolgen Doppelpack. Nach der erst Wiederholung sollte einigen Sekunden später das Vergessene noch einmal wiederholt werden, dann nach 30 Minuten erfolgt die zweite Wiederholung, das bewirkt eine bessere Speicherung.

Besonders empfehlenswert ist die 1,2,5 Methode.

Nach dem ersten Tag Wiederholung folgt der zwei Tage wieder eine Doppelpack-Wiederholung, dann nach 5 Tagen eine weitere Wiederholung.

Dann nach einer Woche, zwei Wochen und 5 Wochen die nächsten Wiederholungen.

Als Nächstes nach einem Monat, nach 2 Monaten und nach einem ½ Jahr. Jetzt sollte das Wissen gut verankert sein.

Rekonstruieren / abrufen

Die wichtigste Voraussetzung, dass das Rekonstruieren funktioniert ist, wie die Information gespeichert wurde und ob die Wiederholungen stattfanden.

Die Prüfungssituation selbst wird in einem anderen Artikel bearbeitet.

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Fazit:

Vergessen ist eine wichtige Voraussetzung für unser Leben.

Damit wir aber bedeutende Informationen nicht vergessen, ist es wichtig, dass wir wiederholen. Die Qualität und die Abstände sind dabei wichtig. Empfehlenswert ist die 1,2,5 Methode.

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