Legasthenie

Legasthenie (Lese- und Rechtschreibstörung)

Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO)

Eine Lese-Rechtschreibstörung (Legasthenie) ist in der Internationalen Klassifikation psychischer Störungen (ICD-10) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) genau definiert.

„Legasthenie bzw. Lese- und Rechtschreibstörung bezeichnet eine umschriebene Störung im Erlernen der Schriftsprache, die nicht durch eine allgemeine Beeinträchtigung der geistigen Entwicklungs-, Milieu- oder Unterrichtsbedingungen erklärt werden kann.“

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Erklärung:

Legasthenie wird auch Lese- und Rechtschreibstörung bezeichnet. Heute wird sehr oft die Abkürzung LRS verwendet. Diese Teilleistungsschwäche steht weder mit der geistigen Entwicklung noch mit dem Milieubedingungen oder den Unterrichtsbedingung in Zusammenhang.

Legasthenie ist das Ergebnis von Teilleistungsschwächen der Wahrnehmung, der Motorik und der Störung der Sinnesverarbeitung. Der letzte Punkt muss aber nicht immer bei einer LRS auftreten. Die sensorische Integration kann anlagebedingt oder durch äußere schädigende Einwirkungen entstanden sein und dadurch zu einer Entwicklungsstörung des zentralen Nervensystems führen, die eine Teilleistungsstörung verursacht.

Von der Weltgesundheitsorganisation ist LSR eine anerkannte Teilleistungsstörung mit der Diagnoseklassifikation ICD-10.

Begriffseingrenzung:

Die Begriffe Lese-Rechtschreib-Schwäche und Lese-Rechtschreibschwierigkeiten sind pädagogische Begriffe. Sie sollen die Stigmatisierung verhindern, denn oft wird bei den Begriff Störung eine negative Assoziation gebildet, die die Betroffenen und deren Angehörige zur Ansicht gelangen lassen, dass LSR nicht behandelbar ist. Das Gegenteil ist nämlich der Fall. Durch gezielte Therapie und gezielt Fördermaßnahmen, kann diese Teilleistungsschwäche reduziert werden, denn andere Regionen im Gehirn übernehmen die Aufgaben der beschädigten Gehirnregionen, so dass durch ein Training LSR nicht mehr in Erscheinung tritt.

Als Ursache für LRS wird eine Wahrnehmungsstörung angenommen, die durch eine gezielte Lerntherapie behandelt werden kann.

LRS hat nichts mit Begabung und Intelligenz zu tun. Auch hochbegabte Personen können von der Teilleistungsschwäche LRS betroffen sein.

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Ursachen:

LRS ist eine anhaltende schwerwiegende Beeinträchtigung des Lese- und Schreibvermögens.

Mögliche Ursachen können Wechselwirkungen

·       Veranlagung oder soziale Aspekte

·       Probleme bei der sprachlichen Verarbeitung

·       Probleme die Sprachlaute richtig zuzuordnen und zu verarbeiten

·       Mangelndes Bewusstsein der Lautbildung

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Kennzeichen von LRS:

·       Verwechslung von ähnlichen Buchstaben (z.B.: d und p, b und d, ei und ie)

·       Nichtbeachtung von Satzzeichen

·       Auslassen, Ersetzen oder Hinzufügen von Wörtern und Satzteilen

·       Schwierigkeiten beim Erkennen von Wortgrenzen

·       Sehr langsames und fehlerhaftes lesen

·       Auslassen von Buchstaben und Silben

·       Undeutliche Aussprache

·       Probleme beim Abschreiben von der Tafel

·       Verdrehung von Wörtern und Buchstabenfolgen

·       Schwierigkeiten beim Merken von Reihenfolgen

·       Vergessen von i Punkten und Satzzeichen

·       Häufig unleserliche Schrift

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Allgemeine Kennzeichen von LRS:

·       Redegewandt, begabt, jedoch große Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben

·       Verwechslung von rechts und links

·       Hoher IQ; mündlich gute Prüfungsergebnisse jedoch schlechte Leistung bei schriftlichen Prüfungen.

·       Wirkt auf die Umwelt faul, schlampig, unreif oder verhaltensauffällig

·       Scheint abwesend zu sein, neigt zu Tagträumereien

·       Niedriges Selbstwertgefühl; hat das Gefühl dumm zu sein

·       Entwicklung eines niedrigen Selbstwertgefühls, wenn laut vorzulesen ist

·       Versteckt oder überspielt Schwächen mit gutdurchdachten Strategien

·       Leicht frustriert und emotional, wenn in der Schule gelesen oder geprüft wird

·       Schlechte Zeiteinteilung, verliert oft den Bezug zur Zeit

·       Schwierigkeiten aufmerksam zu sein, Hyperaktiv oder verträumt

·       Lernt am leichtesten durch eigene Erfahrungen, Experimente, Beobachtungen, Vorführungen und Bildern.

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Fazit:

Der Begriff Legasthenie ist genau als Teilleistungsschwäche LRS definiert und eine Anerkannte Teilleistungsschwäche. Wird die Diagnose schon im Kleinkindalter gestellt, kann man durch gezielte Fördermaßnahmen, einer Lerntherapie, eine positive Beeinflussung ermöglichen und somit den Lernerfolg des Kindes verbessern. LRS steht in keinen Zusammenhang mit Begabung und Intelligenz. Albert Einstein, Leonardo da Vinci und Galileo Galilei hatten LRS.

Innerhalb eines halben Jahres kann durch ein gezieltes Trainingsprogramm eine deutliche Verbesserung erkennbar werden. Die Aufmerksamkeit und die Konzentration werden durch  Übungen gestärkt. Durch gezielte Lernstrategien und Lernmethoden wird das Selbstwertgefühl und der Lernerfolg verbessert.

Durch eine Testung kann die Diagnose LRS gestellt werden und dadurch behandelt werden.

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