Distance Learning – eine Reise oder ein Abenteuer

Distance Learning – eine Reise oder ein Abenteuer

 

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Erfahrungen Lockdown

Der zweite Lockdown hat in den österreichischen Schulen wieder zur Umstellung des Unterrichts geführt. Es wurde wieder auf distance learning umgestellt.

Bei diesem Lockdown war es möglich bestimmte Vorbereitungen zu treffen, man hat durch die Erfahrungen des ersten Lockdowns dazugelernt. Dieses Mal waren schon im Vorfeld viele Trainingseinheiten in der Schule durchgeführt worden, damit diese neue Art des Unterrichts, für die meisten Schülerinnen und Schüler gut funktioniert. Besonders wichtig war, dass das Programm MS-Team bei allen ob Schülerinnen und Schüler oder Lehrer und Lehrerinnen installiert wurde und die Handhabung bewusstgemacht wurde. Bei den Schülerinnen und Schüler wurde das Programm meist auf das Handy installiert, so dass Fotos, die die Schülerinnen und Schüler von ihren Aufgaben machen, dann leichter gesendet werden können.

Seit Beginn des Schuljahres werden fleißig email Adressen angelegt und der Zugang zum MS-Teams Konto genau erklärt und geübt. So wurde schon viel trainiert und schon einige Übungseinheiten durchgenommen. Damit konnten Lehrerinnen und Lehrer so wie Schülerinnen und Schüler sich mit der neuen Plattform vertraut machen.

 

Anders als beim ersten Lockdown findet nun der Unterricht online zu den gewohnten Schulzeiten statt. Schülerinnen und Schüler, die eine Betreuung brauchen können in die Schule kommen. Diese Schülerinnen und Schüler werden von einer Lehrerin oder einem Lehrer beaufsichtigt, der Unterricht erfolgt aber so wie den Mitschüler online. Nur der Ort ist die Schule.

 

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Warum distance learning

Distance learning ist eine Bildungsmaßnahmen, die auf Grund der Corona – Pandemie als wichtige Maßnahme ergriffen wurde, damit die Infektionszahlen gesenkt werden.

Die Bildungssituation hat sich dadurch grundlegend verändert. Der Unterricht findet nicht an einem gemeinsamen Ort statt. Die Abhängigkeit von funktionierenden technischen Geräten ist für den Online Unterricht von großer Bedeutung. Der Lehrende plant die Unterrichtseinheiten und unterstützt die Schülerinnen und Schüler bei den Aufgaben oder anderen schulischen Problemen.

 

 

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Funktion des Lehrenden

Die Funktion der Lehrerin und des Lehrers sind bei distance learning  ein wenig verändert. Die Planung, Wissensvermittlung  und die Kontrolle steht nun im Mittelpunkt.

Aufgaben:

·       Kontrolle ob alle Schülerinnen und Schüler rechtzeitig online sind

·       Den Schülerinnen und Schülern die Regeln eines online Unterrichts erklären und deren Einhaltung beachten

·       Helfen bei technischen Problemen, die man auf Distanz lösen kann

·       Planung der Unterrichtseinheiten

·       Aufgaben- und Arbeitsanweisungen stellen, die den Niveau der Lernenden entspricht

·       Erklärungen online geben oder Erklärungsvideos erstellen.

·       Aufgaben stellen und kontrollieren

·       Verschiedene Sequenzen in einer Unterrichtseinheit einbauen

·       Feedback einfordern

 

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Funktion des Lernenden

Die Schülerinnen und Schüler müssen beim distance learning einige Kompetenzen anwenden können:

·       Technische Geräte zur Verfügung haben

·       Technische Geräte bedienen können

·       Eine gute Zeitplanung haben

·       Pünktlich zum home schooling einschalten

·       Lernen

·       Üben

·       Regeln befolgen

o   Mikrofon ausschalten

o   Zum Melden die Hand heben

o   Die Mitschülerinnen und Mitschüler achten

§ anderen helfen

§ unterstützen

§ zusammenhalten

§ etwas erklären

§ einander erinnern

§ andere aussprechen lassen

§ nicht gleichzeitig sprechen

o   Wenn man sich meldet den Namen sagen

o   Nicht in Präsentationen herumschalten

o   Nicht spielen

o   Aufmerksam sein

o   Aufgaben machen

o   Aktiv mitarbeiten

 

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Es geht also um eine Art von Lernen, die nicht gemeinsam in einem Raum oder Schulklasse durchgeführt wird, sondern von zu Hause am eigenen Arbeitsplatz stattfindet. Jedoch Selbstverantwortung, Eigenverantwortung vom Lernenden fordert.

 

Der Arbeitsplatz

Neben den technischen Voraussetzungen ist noch die Frage des Arbeitsplatzes wichtig.

Ideal wäre die Situation, dass der Lernende einen eigen fixen Arbeitsplatz hat, bei dem er auch nicht gestört wird.

Das ist aber in größeren Familien, die in einer kleinen Wohnung leben nicht möglich. So arbeiten manche Schülerinnen und Schüler am Küchentisch, am Couchtisch oder sogar am Bett.

 

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Für distance learning sollte nach Möglichkeit der Arbeitsplatz ergonomisch sinnvoll gestaltet sein. Die Wahl der Sitzmöglichkeit sollte so getroffen werden, dass dies der körpergerechte Entwicklung entspricht und beim Verweilen keine körperlichen Schäden auftreten wie Kreuzschmerzen, Knieschmerzen…..

Ein ähnlicher Aspekt gilt für die Wahl des Schreibtisches. Die Höhe soll der Körpergröße des Kindes angepasst sein. Die Höhe der Schreibfläche soll veränderlich sein, so dass die sich bei der Veränderung der Körpergröße auch die Höhe der Schreibfläche gehoben werden kann.

Eine weitere Bedeutung hat die Gestaltung des Platzes. Die Schulsachen und die dazugehörigen Hilfsmitteln sollen übersichtlich in  unmittelbarer Nähe des Arbeitsplatzes sein. Am Tisch sollen kein Spielzeug oder andere Dinge, die die Aufmerksamkeit stören liegen. Ein Talisman und eine Wasserflasche können durchaus am Schreibtisch sich befinden.

 

Wichtig ist, dass der Raum oft gelüftet wird, genug Wasser getrunken wird und dass in den Pausen ausreichende Bewegung stattfindet. Dies steigert die Konzentrationsfähigkeit.

 

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Besonderheiten des distance learning

Neben der Planung, Anleitung und Beratung ist eine Kontrolle nur eingeschränkt möglich. Besonders fehlt der direkte Kontakt. Dies muss durch andere Tools ersetzt werden. Eine funktionierende Kamera und ein Mikrofon bei der Übertragung sind sehr hilfreich und können hier helfend den Lernprozess unterstützen. Natürlich ist eine Präsenzveranstaltung etwas anderes, als eine Kameraübertragung.

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Eine weitere Änderung betrifft den Arbeitsplatz.

In der Schule treffen sich Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer an einen bestimmten Ort, dies ist das Klassenzimmer. Es ist der wichtige Ort, wo Unterricht stattfindet. Jeder nimmt seinen Platz ein. Schülerinnen und Schüler haben einen fixen Platz sowie die Lehrerin und der Lehrer. Dieser Arbeitsplatz unterscheidet sich von den Arbeitsplatz zu Hause.

Ein wichtiger Punkt ist der  Ortswechsel verbunden mit einer anderen Umgebung sowie die Begegnung mit Teilen der Schulgemeinschaft. Das kann die Frau Direktor oder der Herr Direktor sein oder beim Betreten des Schulhauses der Schulwart  oder die Schulwartin sein, sowie Mitschülerinnen und Mitschüler oder verschiedene Lehrerinnen und Lehrer.  Es werden Klassenkameraden oder Schulfreunde direkt getroffen, wobei ein soziales Gefüge entsteht. In unmittelbarer Nähe zueinander treffen sich hier die Klassengemeinschaft gemeinsam mit den zuständigen Lehrer oder Lehrerin.

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Beim homeschooling wird von den Schülerinnen und Schüler mehr Eigenverantwortung und Disziplin verlangt. Sie müssen pünktlich im Stream ihrer Klasse anwesend sein, wenn der Unterricht online erfolgt. Die Verhaltensregeln von online Besprechungen müssen eingehalten werden. Gestellte Aufgaben müssen termingerecht gesendet werden.

Von den Schülerinnen und Schülern wird mehr Eigenständigkeit erwartet. Ein planvolles Vorgehen beim Lösen der Übungsaufgaben wird schrittweise geübt und durchgeführt.
Bei älteren Schülerinnen und Schülern wird das Arbeiten mit Hilfe eines Planes angeleitet und später erwartet.

 

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Durch den fehlenden gemeinsamen Ort ist die soziale Komponente vernachlässigt. Das nonverbale Zusammenspiel kann nicht mehr stattfinden. Dies ist aber für eine funktionierende Gesellschaft sehr wichtig, denn es gibt auch eine Kommunikation, die nicht mit Worten stattfindet und in einzelnen Regionen auch unterschiedlich eingesetzt wird.

Auch die sozialen Begegnungen mit anderen Gruppen wird sehr eingeschränkt. Es ist eine andere Situation ob man täglich 24 Stunden in einer engen kleinen Gruppe zusammenlebt oder in anderen Gesellschaftsformen wie Schulgemeinschaft, Vereine Freizeitclubs, religiöse Vereinigungen….. In jeder dieser Gruppe werden verschiedene Rollen eingenommen und dadurch kommt es zu einer Vielfalt.

 

 Fazit:

 

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Distance learning ist eine neue Erfahrung. Es müssen einige Vorgehensweisen umgestellt werden und Verbesserungen werden angestrebt. Der Lehrer und die Tafel sind nicht mehr der Mittelpunkt des Unterrichtsgeschehens. Jetzt sind die modernen Medien unentbehrlich.

Die sozialen Kontakte sind durch whats app und auch durch die Pausen zwischen den Stunden beim Online Streaming gegeben.

Der Lehrende kann nur bedingt  ins Unterrichtsgeschehen eingreifen, da die Entfernung gegeben ist. Oft werden von Schülerinnen und Schüler jetzt die Aussagen wie, Verbindungsfehler, Akku ist leer, habe einen schlechten Empfang, der Bildschirm flackert,……getätigt.

Schülerinnen und Schüler

Der Begriff "Distance Learning“ ist  im Zusammenhang mit Entfernung- Distanz -  gut zu verstehen. Das Lernen muss für diese Art von Unterricht modifiziert werden. Ein Buch oder eine gedruckte Lernunterlage kann "auf Distanz" eigenständig bewältigt werden. Jedoch muss auf das Niveau des Schülers oder der Schülerin eingegangen werden und dem entsprechend  Erklärungen erstellt werden. Das Wort "E-Learning" bringt noch den Faktor der Technologie mit, wobei Technologie in erster Linie die multimediale Wissensvermittlung über das Internet meint.

Für die Zukunft können einige der ausgearbeiteten Lernprogramme auch im Schulalltag verwendet werden und die Selbstständigkeit weiter forcieren.

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