Den Zusammenhang zwischen Prokrastination, Emotionen und Motivation verstehen

Den Zusammenhang zwischen Prokrastination, Emotionen und Motivation verstehen

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„Wenn ich will, dann schaffe ich das Referat in einer Woche zu schreiben!“ Diesen Satz hört man sowohl in der Schule als auch Fachhochschulen und Universitäten. Eine Woche, nachdem der Satz ausgesprochen wurde, ist noch nicht einmal der Anfang gemacht worden. Was ist hier passiert? Wieso wurde die Arbeit nicht einmal begonnen? Was war der Grund?

Die betroffene Person konnte nicht die Energie aufwenden, um das Projekt zu starten. Oberflächlich betrachtet entsteht der Eindruck, dass dies nur aus Faulheit passierte. Es sind jedoch die Emotionen, die eine Blockade errichteten. 

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Emotionen werden in unserem Reptiliengehirn gebildet. Sie sind eine wichtige Überlebensstrategie. Jedoch nicht immer sind unsere Emotionen hilfreich. Wollen wir sie umgehen, stellen diese Blockaden auf. Das bedeutet, nur mit viel Energie lassen sich dieses gefühlsmäßigen Hindernisses überwinden. Oft weichen wir dem Hindernis aus und erfüllen andere Aufgaben oder Beschäftigungen. Somit hat der Abwehrmechanismus funktioniert. Wiederholen sich diese Vorgänge öfter, so wird diese Strategie zu einer Gewohnheit.

 

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Was bringt die Emotionen in Aufruhr?

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Gründe für eine negative Emotionslage kann Hass, Angst, Wut oder Ärger sein.

Das Gefühl des Hasses ist ein mächtiges Gefühl. Es entsteht oft, wenn man eine Eskalation vermeiden will. Die davor entstandene Wut wandelt sich in Hass um. Mit viel Energie wird diese Emotion verdrängt. Trotzdem beschäftigt sich unser Denken noch mit dieser negativen Situation. Unsere Gedanken kreisen noch bei dieser negativen Situation. Unser Energiehaushalt ist hauptsächlich damit beschäftigt, die Emotion zu unterdrücken. In solch einer Stimmungslage bleibt wenig Energie für die Lernarbeit über.
Deshalb ist es wichtig, die verdrängten Gefühle aufzulösen. Dies kann durch Perspektivenwechsel bei einem Gespräch erfolgen. Eine andere Hilfe ist die Betreibung von Sport. Unsere Gedanken werden auf andere Tätigkeiten fokussiert und es kann damit zu einem Abbau der negativen Energie kommen.

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 Angst ist eine sehr intensive Emotion. Dieses Gefühl kann alle Aktivitäten hemmen, man erstarrt oder es setzt ein eingeschränktes Bewusstsein ein. Das Schreiben eines Emotionstagebuchs hilft, sich selber besser zu erkennen und die Gefühle zu steuern. Man notiert die Emotionen des Tages und versucht die Ursache herausfinden. Verblüffend ist, dass die Angst nicht immer im direkten Zusammenhang mit der Aufgabenstellung ist.
So kann bei der Ausarbeitung eines Referates, die Angst vor dem Vortrag sein, die eine Hemmung auslöst. Schlechte Erlebnisse können ebenso ein Grund sein, dass man Aufgaben vor sich herschiebt und nicht macht.

Die Folgen von nicht aufgelösten Gefühlen sind, dass die unerwünschten Emotionen konstant jeden Tag Energie verbrauchen. Auf längerer Sicht kann dieser Vorgang zu Depressionen, Schlaflosigkeit oder Burnout führen.

 

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Wie entsteht Prokrastination?

Lernen steht im engen Zusammenhang mit Emotionen und Motivation. Beim Lernvorgang werden die vorherrschenden Emotionen mit dem Lerninhalt mitgespeichert. Sind nun negative Emotionen vorherrschend, werden dies mit dem Lernstoff gespeichert. Beim Abrufen während der Prüfung werden diese Emotionen sichtbar und können den Denkfluss blockieren.

Deshalb kann unser Unterbewusstsein in Folge dieser Erfahrungen schon beim Gedanken an diese Situation, negative Gedanken erzeugen und so die Handlung zu boykottieren.

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Eine andere Ursache der Prokrastination kann die Abwertung der Aufgabenstellung sein. Nach der eigenen Anschauung ist diese Aufgabe sinnlos. Warum soll sie getan werden? Das ist Zeitverschwendung in dieser Betrachtungsweise.

Die fehlende Lernorganisation kann auch zum Aufschieben von Aufgaben führen. Das Zeitmanagement stimmt nicht. Man glaubt, die Aufgaben sind schneller erledigt. Es ist einem nicht bewusst, wie lange man für die Tätigkeit tatsächlich braucht.
Der Arbeitsplatz ist ein Chaos und man verbringt viel Zeit damit Dinge oder Unterlagen zu suchen. Deshalb soll. Der Arbeitsplatz gut strukturiert sein. Jeder Zettel, jedes Buch, jeder Stift hat seinen bestimmten Platz, dadurch weiß man, wo welche Unterlagen und Arbeitsutensilien, sich befinden.

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Motivation ist der Grund, eine Aufgabe zu erledigen. Sie ist auch sehr wichtig für die erfolgreiche Durchführung einer Tätigkeit.

Wenn die Motivation von Innen kommt, ist es ein Bedürfnis, diese Aufgabe zu erfüllen. Man brennt für diese Tätigkeit. Das Erreichen des Zieles erfüllt einem mit tiefster Zufriedenheit.

Motivation, die von außen kommt, ist schwächer als die innere Motivation. Die äußere Motivation wird durch Belohnung bestärkt, aber auch Angst, Strafe, Versagen oder andere negative Bedrohungen können die Motivation beeinflussen. Jedoch muss die äußere Motivation immer wieder ins Bewusstsein gerufen werden.

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Eine weitere Überlegung ist die Ehrlichkeit sich selbst gegenüber.  Oft sind wir Meister  in Erfinden von glaubhaften Ausreden, doch sollten wir uns die eigenen Schwächen eingestehen und dann kann man diese auch lösen. Warum müssen wir Aufgaben rausschieben. Wissen wir den Grund oder die Konsequenzen, wenn wir die Arbeit nicht tun? Warten wir auf Heinzelmännchen, die wie von Zauberhand alle Aufgaben für uns machen?

Manches Mal kann man mit einer Pro- und Kontraliste schon einige Klarheiten schaffen. Dabei ist auch die Frage nach den Prioritäten zu klären. Was ist einem selbst am wichtigsten? Computerspiele, sich mit Freunden treffen, Serien anschauen oder Zimmer aufräumen oder Aufgaben machen und für die nächste Prüfung lernen.

 

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Die Prokrastination überwinden:

Versuche folgenden Fragen zu beantworten:

 

1.     Wann schiebst du Aufgaben auf?

2.     Welche Aufgaben schiebst du auf?

3.     Wie ist dein Verhalten?

4.     Welche Emotionen begleiten dich dabei?

5.     Was ist dein ehrlicher Grund?

 

Fehlende richtige Arbeitsorganisation und ein unaufgeräumter Schreibtisch können ein Grund für das Aufschieben einer Aufgabe sein. Deshalb halte bei deinen Arbeitsplatz Ordnung. Wenn du mit deinen Arbeiten fertig bist, dann räume alle Lernsachen wieder auf ihren Platz. So erkennst du: Jetzt bin ich fertig.

Die Tageszeit ist ein wichtiger Faktor, da jeder Mensch seinen eigenen Biorhythmus hat. Teile dir so deine Aufgaben ein, dass du bei voller Konzentration die schweren Aufgaben lösen kannst. Schreibe dir einen guten Tagesplan.

Unbewusst kannst du dich aus dem Gefühl, die Aufgabe nicht zu schaffen, für eine kurze Ablenkung entscheiden, die vielleicht später ausgeweitet wird, sodass viel Zeit vergeht und kaum noch Zeit für die eigentliche Aufgabe bleibt. Das kann Spiele spielen oder im Fernseher Serien anzuschauen.

Du bist aber nicht machtlos diesen Ereignissen ausgeliefert. Es gibt Strategien, die dir helfen, die Prokrastination zu überwinden.

Jedoch ist der wichtigste Punkt die Ehrlichkeit. Nur so ist es möglich an dem Problem am besten mit einem Coach zu arbeiten.  

 

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Sehr hilfreich ist ein gutes Zeitmanagement. Indem du die Arbeit in kleinere Teilziele unterteilst und für Pausen und Bewegung sorgst, können Emotionen abgebaut werden und du hast auch nicht das Gefühl endlos lange bei der Arbeit zu sitzen.

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Die Motivation ist der Antrieb, etwas zu tun. Es gibt zwei Motivationsformen: die intrinsische und extrinsische Motivation.

Die intrinsische Motivation ist die Motivation, die von Innen kommt. Sie ist unser stärkster Antrieb. Wir wollen dieses Ziel erreichen und treiben uns an, die Tätigkeit zu tun. Wir sind mit Leidenschaft bei der Sache.

Tätigkeiten, die durch die internistische Motivation vorangetrieben wurde, haben für uns, nach Beendigung der Arbeit einen sehr hohen Zufriedenheitsfaktor.

Bei der extrinsischen Motivation benötigt man von außen einen Anreiz. Das Hauptmotiv ist der Erfolg, materieller oder idealer oder finanzieller in Form von guten Noten oder Geld. Ebenso kann der Anreiz gesellschaftlicher Status, Ruhm oder Strafen sein. Die negative Motivation hat aber dann meist Angst als Antriebsfeder.

 

Sobald die äußeren Anreize fehlen, funktioniert die extrinsische Motivation nicht.

 

Eigenmotivation wäre eine ideale Form der Motivation. Sie führt uns im besten Fall zu unserem Erfolg hin.

Tipps, um die Eigenmotivation verbessern:

·       Ziele finden und definieren

·       Prioritäten setzen

·       Mit Mentoren arbeiten

·       Erkenne, was uns antreibt

·       Hindernisse und Blockaden beseitigen

·       Teilziele, Teilerfolge erkennen und werten

·       Überforderung vermeiden

·       Zeitpuffer einbauen

·       Zeitlimit setzen

·       Arbeit gut organisieren

·       Arbeitsgruppen bilden

·       Belohnungen erfüllen

·       Ziele feiern

 

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Fazit

Um effektiv Lernen zu können ist nicht nur eine gute Lerntechnik erforderlich, sondern unser   Gemütszustand zusammen mit der Motivation ergibt die notwendige Energie, um erfolgreich agieren zu können.

 

 

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